Frechen. Es sind noch gut 10 Jahre bis der Großmarkt Köln von der Südstadt nach Marsdorf verlagert werden soll. Doch die städtische Planung läuft auf Hochtouren. Nachdem die Nachbarkommunen wie Frechen erhebliche Bedenken geäußert hatten, hat nun die Stadt Köln ein neues Verkehrsgutachten erstellt. Der Rat der Stadt Frechen hat sich zum Schutz der Bevölkerung einstimmig gegen die Ansiedlung des so genannten Frischezentrums ausgesprochen. „Wir befürchten für die angrenzenden Kommunen mit einer drastischen Erhöhung des Verkehrs im Bereich des Frischezentrums“, sagt Cornel Lindemann-Berk, sachkundiger Bürger im Planungsausschuss.
Die von der Stadt Köln vorgelegten Zahlen sind irreführend, wenn nicht sogar falsch. Im eigenen Gutachten rechnet Köln rechnet mit einem Plus von 3.600 Fahrzeugen am Tag. Dabei dient das Frankfurter Frischezentrum als Grundlage. Dort werden täglich 400.000 t Waren umgeschlagen. „Dies trifft aber nicht für Köln zu“. Denn in unserem Großraum werden annähernd 2,5 Millionen Menschen mit Obst, Gemüse und Frischwaren versorgt. „Das bedeutet, hier werden jährlich 1,2 Millionen Tonnen Frischeprodukte bewegt. Für Marsdorf und seine Umgebung sind das täglich 10.000 Fahrzeuge mehr“, rechnet der CDU-Stadtverordnete Gerd Franken.
Nachtruhezeiten müssen eingehalten werden
Die CDU hat im Planungsausschuss einen Antrag gestellt, dass die zusätzliche Verkehrsbelastung nicht auf Frechen abgewälzt werden darf. „Der zusätzliche Verkehr muss über Kölner Stadtgebiet, zum Beispiel über die Dürener Straße oder den Mililtärring abgeleitet werden“, so Franken. Deshalb sollten diese Strecken dort auch mehrspurig ausgebaut werden, fordert die CDU-Fraktion Frechen. „Darüber hinaus müssen wir unsere Bevölkerung vor einem Anstieg von Lärm und Schadstoffen, wie beispielsweise Feinstaub schützen“. Die Stadt Köln wird deshalb u. a. aufgefordert, die Öffnungszeiten des zukünftigen Frischezentrums so anzupassen, dass in den angrenzenden Wohngebieten die Nachtruhezeiten eingehalten werden kann.
Ebenfalls lehnt die CDU Frechen den Plan der Stadt Köln ab, einen Großteil des Verkehres über die Bachemer Landstraße abzuwickeln. Schon heute ist Bachem vom Schleichverkehr erheblich belastet. Durch die Pläne der Stadt Köln steigt die Belastung für Bachem ins Unzumutbare. „Die Stadt Köln sollte sich nochmals intensiv mit den Plänen zur Großmarktverlegung befassen. Alles auf die Nachbarn abwälzen, ist für uns keine Lösung“. Die Parteien im Frechener Planungsausschuss sehen das ebenso, der Antrag wurde einstimmig angenommen.